Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,                                               

angesichts der Corona Pandemie konzentriert sich unser aller Augenmerk gegenwärtig auf die Erstellung von Notfallkonzepten zur Behandlung von Patienten mit COVID-19.  Der Zugang zu Ambulanzen wird stark eingeschränkt, Herzkatheterprozeduren und Herzoperationen werden heruntergefahren, Rehabilitationszentren werden umgewidmet, und viele Intensivstationen werden als Infektionsstationen neu adaptiert und mit neuem Personal bespielt. Auch in der Niederlassung fallen viele Termine aus und manche Patienten scheuen trotz kardialer Beschwerden den Weg in die Arztpraxen. 

Bei aller gebotenen Verschiebung von Kapazitäten darf die Sicherstellung einer leitliniengerechten Behandlung von kardiovaskulären Patienten aber keinesfalls aus den Augen gelassen werden. Es ist bekannt, dass respiratorische Infektionen mit einer sprunghaften Zunahme von akuten Koronarsyndromen sowie mit einem Anstieg der kardiovaskulären Sterblichkeit einhergehen. Dies betrifft ganz besonders Patienten mit kardialen Vorerkrankungen wie koronarer Herzerkrankung, Herzklappenerkrankungen bekannter Herzinsuffizienz, wo zusätzlich auch das Risiko einer Dekompensation der Grunderkrankung besteht. Wir wollen  ausdrücklich auf die entscheidende Bedeutung einer kompetenten kardiovaskulären Betreuung dieser Risikopatienten gerade jetzt hinweisen und ersuchen, selbst unter den derzeitigen erschwerten Bedingungen eine leitliniengerechte Versorgung unserer herzkranken Patienten sicher zu stellen!

Herzerkrankungen sind in Österreich nach wie vor die häufigste Todesursache, und es wäre fatal, wenn wir diese große Patientengruppe angesichts der Corona Pandemie medizinisch nicht optimal versorgen würden! Wir bitten daher alle klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen, dieses kritische Patientenkollektiv mit Herzerkrankungen gerade jetzt mit besonderer Aufmerksamkeit zu betreuen und somit weiterhin die bestmögliche Versorgung sicherzustellen! 

Mit herzlichen Grüßen

Für den Vorstand der ÖKG
Univ. Prof. Dr. Peter Siostrzonek
Präsident der ÖKG                           

Aktuelle Berichte aus China spekulieren über einen potenziellen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-Rezeptor-Blockern und einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Dies hat zu einer Verunsicherung vieler Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck und Herzinsuffizienz geführt, da ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker sehr häufig und wirksam bei diesen Erkrankungen eingesetzt werden. 

Immunsupprimierte Patienten, ältere multimorbide Patienten, Patienten mit Lungenvorerkrankung, aber auch Diabetiker und Patienten mit chronischen Herzerkrankungen sind generell als Risikopatienten zu klassifizieren und sollten sich daher ganz besonders schützen. 

Als ÖKG empfehlen wir, eine bestehende Medikation mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern unbedingt beizubehalten. Ein Absetzen der Medikamente oder ein Wechsel auf andere Präparate ist nicht indiziert und sollte wegen des Risikos eines akuten Herzinfarktes, Schlaganfalls oder einer akuten Verschlechterung einer Herzschwäche unbedingt vermieden werden. Dies stimmt auch mit entsprechenden Aussagen der European Society of Cardiology im Rahmen einer Presseaussendung überein. 

Der postulierte Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Infektion und den genannten Medikamenten ist rein spekulativ und leitet sich aus tierexperimentellen Befunden ab, wonach SARS-CoV-2 am so genannten ACE2-Rezeptor in der Lunge gebunden wird und dieser ACE2-Rezeptor unter einer Therapie mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern vermehrt gebildet wird. Andere Studien geben stattdessen – ebenfalls spekulativ - gegenteilige Hinweise, wonach die entsprechende Therapie den Verlauf einer COVID-19-Infektion sogar abschwächen könnte. Ein schlüssiger wissenschaftlicher Beweis für einen Zusammenhang in die eine oder andere Richtung liegt aber keinesfalls vor. 

Univ. Prof. Dr. Peter Siostrzonek
Präsident der ÖKG

Steigende Zahl von COVID-19-Fällen führt zu besorgniserregenden Versorgungsengpässen

Wien/Innsbruck/Graz (OTS) - Aufgrund der in den letzten Tagen in mehreren Bundesländern Österreichs offensichtlich gewordenen und sehr besorgniserregenden Versorgungsengpässe in den Krankenhäusern, die auf die massiv angestiegene Zahl von COVID-19-Fällen zurückzuführen sind, zeigt sich Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler (Innsbruck), Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG), sehr besorgt. "Die kardiovaskuläre Versorgung ist lebensrettend und lebensverlängernd, seien es die Herzinfarktversorgung oder akut notwendige Herzklappeneingriffe. Die derzeitige Corona-Situation beeinträchtigt in negativer Weise die reguläre Versorgung von Patienten mit Herzleiden massiv“, so der ÖGK-Präsident. "Herzerkrankungen sind in der westlichen Welt weiterhin die wichtigste Krankheits- und Todesursache. Die Politik und die Gesundheitsbehörden sind nun gefordert, die kardiovaskuläre Grundversorgung zu gewährleisten.“

COVID-bedingte Einschränkungen in der Versorgung sowie damit einhergehende "Kollateralschäden“ bei der Herzinfarktversorgung und die dadurch schwereren Verläufe seien weltweit in der ersten Corona-Welle bereits zweifelsfrei gezeigt worden, betont Prof. Metzler. "Eine Wiederholung solcher 'Kollateralschäden' gilt es nun zu vermeiden.“

Die Bevölkerung sei aufgefordert, so die ÖKG, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen bzw. die erforderliche Booster-Impfung durchführen zu lassen und dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch die Mitmenschen zu schützen. "Die Intensivbetten werden größtenteils von nichtgeimpften COVID-19-Patienten benötigt", so Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr (Graz), Sekretär der ÖKG. Er betont die Wichtigkeit einer hohen Durchimpfungsrate und ruft alle Patienten mit Herzbeschwerden auf, "trotz der COVID-19 Situation, diese Beschwerden ernst zu nehmen und ärztliche Hilfe aufzusuchen.“

Rückfragen & Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler Präsident der ÖKG
Email: bernhard.metzler@tirol-kliniken.at

Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr Sekretär der ÖKG
Email: daniel.scherr@medunigraz.at

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,                                               

angesichts der Corona Pandemie konzentriert sich unser aller Augenmerk gegenwärtig auf die Erstellung von Notfallkonzepten zur Behandlung von Patienten mit COVID-19.  Der Zugang zu Ambulanzen wird stark eingeschränkt, Herzkatheterprozeduren und Herzoperationen werden heruntergefahren, Rehabilitationszentren werden umgewidmet, und viele Intensivstationen werden als Infektionsstationen neu adaptiert und mit neuem Personal bespielt. Auch in der Niederlassung fallen viele Termine aus und manche Patienten scheuen trotz kardialer Beschwerden den Weg in die Arztpraxen. 

Bei aller gebotenen Verschiebung von Kapazitäten darf die Sicherstellung einer leitliniengerechten Behandlung von kardiovaskulären Patienten aber keinesfalls aus den Augen gelassen werden. Es ist bekannt, dass respiratorische Infektionen mit einer sprunghaften Zunahme von akuten Koronarsyndromen sowie mit einem Anstieg der kardiovaskulären Sterblichkeit einhergehen. Dies betrifft ganz besonders Patienten mit kardialen Vorerkrankungen wie koronarer Herzerkrankung, Herzklappenerkrankungen bekannter Herzinsuffizienz, wo zusätzlich auch das Risiko einer Dekompensation der Grunderkrankung besteht. Wir wollen  ausdrücklich auf die entscheidende Bedeutung einer kompetenten kardiovaskulären Betreuung dieser Risikopatienten gerade jetzt hinweisen und ersuchen, selbst unter den derzeitigen erschwerten Bedingungen eine leitliniengerechte Versorgung unserer herzkranken Patienten sicher zu stellen!

Herzerkrankungen sind in Österreich nach wie vor die häufigste Todesursache, und es wäre fatal, wenn wir diese große Patientengruppe angesichts der Corona Pandemie medizinisch nicht optimal versorgen würden! Wir bitten daher alle klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen, dieses kritische Patientenkollektiv mit Herzerkrankungen gerade jetzt mit besonderer Aufmerksamkeit zu betreuen und somit weiterhin die bestmögliche Versorgung sicherzustellen! 

Mit herzlichen Grüßen

Für den Vorstand der ÖKG
Univ. Prof. Dr. Peter Siostrzonek
Präsident der ÖKG                           

Aktuelle Berichte aus China spekulieren über einen potenziellen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-Rezeptor-Blockern und einer Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Dies hat zu einer Verunsicherung vieler Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck und Herzinsuffizienz geführt, da ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker sehr häufig und wirksam bei diesen Erkrankungen eingesetzt werden. 

Immunsupprimierte Patienten, ältere multimorbide Patienten, Patienten mit Lungenvorerkrankung, aber auch Diabetiker und Patienten mit chronischen Herzerkrankungen sind generell als Risikopatienten zu klassifizieren und sollten sich daher ganz besonders schützen. 

Als ÖKG empfehlen wir, eine bestehende Medikation mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern unbedingt beizubehalten. Ein Absetzen der Medikamente oder ein Wechsel auf andere Präparate ist nicht indiziert und sollte wegen des Risikos eines akuten Herzinfarktes, Schlaganfalls oder einer akuten Verschlechterung einer Herzschwäche unbedingt vermieden werden. Dies stimmt auch mit entsprechenden Aussagen der European Society of Cardiology im Rahmen einer Presseaussendung überein. 

Der postulierte Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Infektion und den genannten Medikamenten ist rein spekulativ und leitet sich aus tierexperimentellen Befunden ab, wonach SARS-CoV-2 am so genannten ACE2-Rezeptor in der Lunge gebunden wird und dieser ACE2-Rezeptor unter einer Therapie mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern vermehrt gebildet wird. Andere Studien geben stattdessen – ebenfalls spekulativ - gegenteilige Hinweise, wonach die entsprechende Therapie den Verlauf einer COVID-19-Infektion sogar abschwächen könnte. Ein schlüssiger wissenschaftlicher Beweis für einen Zusammenhang in die eine oder andere Richtung liegt aber keinesfalls vor. 

Univ. Prof. Dr. Peter Siostrzonek
Präsident der ÖKG

Steigende Zahl von COVID-19-Fällen führt zu besorgniserregenden Versorgungsengpässen

Wien/Innsbruck/Graz (OTS) - Aufgrund der in den letzten Tagen in mehreren Bundesländern Österreichs offensichtlich gewordenen und sehr besorgniserregenden Versorgungsengpässe in den Krankenhäusern, die auf die massiv angestiegene Zahl von COVID-19-Fällen zurückzuführen sind, zeigt sich Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler (Innsbruck), Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG), sehr besorgt. "Die kardiovaskuläre Versorgung ist lebensrettend und lebensverlängernd, seien es die Herzinfarktversorgung oder akut notwendige Herzklappeneingriffe. Die derzeitige Corona-Situation beeinträchtigt in negativer Weise die reguläre Versorgung von Patienten mit Herzleiden massiv“, so der ÖGK-Präsident. "Herzerkrankungen sind in der westlichen Welt weiterhin die wichtigste Krankheits- und Todesursache. Die Politik und die Gesundheitsbehörden sind nun gefordert, die kardiovaskuläre Grundversorgung zu gewährleisten.“

COVID-bedingte Einschränkungen in der Versorgung sowie damit einhergehende "Kollateralschäden“ bei der Herzinfarktversorgung und die dadurch schwereren Verläufe seien weltweit in der ersten Corona-Welle bereits zweifelsfrei gezeigt worden, betont Prof. Metzler. "Eine Wiederholung solcher 'Kollateralschäden' gilt es nun zu vermeiden.“

Die Bevölkerung sei aufgefordert, so die ÖKG, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen bzw. die erforderliche Booster-Impfung durchführen zu lassen und dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch die Mitmenschen zu schützen. "Die Intensivbetten werden größtenteils von nichtgeimpften COVID-19-Patienten benötigt", so Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr (Graz), Sekretär der ÖKG. Er betont die Wichtigkeit einer hohen Durchimpfungsrate und ruft alle Patienten mit Herzbeschwerden auf, "trotz der COVID-19 Situation, diese Beschwerden ernst zu nehmen und ärztliche Hilfe aufzusuchen.“

Rückfragen & Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler Präsident der ÖKG
Email: bernhard.metzler@tirol-kliniken.at

Univ.-Prof. Dr. Daniel Scherr Sekretär der ÖKG
Email: daniel.scherr@medunigraz.at